Die Unterlagen waren überzeugend, jetzt kommt der nächste große Schritt zur Ausbildung: das Bewerbungsgespräch. Hier musst du nun im persönlichen Gespräch überzeugen und kannst dich auf Fragen nur begrenzt vorbereiten. Für einen optimalen Eindruck im Bewerbungsgespräch bekommst du hier ein paar Tipps.
1. Vorbereitung ist (fast) alles
Es klingt selbstverständlich, wird aber immer öfter vernachlässigt: Du solltest wissen, wo und auf was du dich bewirbst. Wer im Gespräch Hintergrundwissen über das Unternehmen und das Berufsbild aufweisen kann, signalisiert Interesse und sammelt Pluspunkte. Auch das Gespräch profitiert davon, wenn du gut informiert bist.
2. Böse Überraschungen vermeiden
Wenn der Gesprächstermin feststeht, darf von deiner Seite aus nichts mehr dazwischen kommen. Verspätungen, beispielsweise aufgrund regen Verkehrs, sollten unter keinen Umständen vorkommen. Plane also den Weg zum potenziellen Arbeitgeber mit ausreichend großem Zeitpuffer (für Anfahrt, Parkplatzsuche etc.). Auch bei Online-Gesprächen, die vor allem durch Corona an Beliebtheit gewannen, sollten technische Probleme oder Störungen durch Familie/Mitbewohner möglichst ausgeschlossen werden.
3. Souveränes Auftreten
Klingt in der Theorie oft leichter, als es in der Praxis ist. Du sollest dich im Gespräch nicht verstellen und eine Person präsentieren, die du gar nicht bist. Bedenke hierbei, dass du in dem Unternehmen alleine für die Zeit der Ausbildung schon mehrere Jahre verbringst, da wäre ein dauerhaftes Sich-verstellen äußerst anstrengend. Also lieber natürlich im Gespräch auftreten, davon profitieren letztlich beide Seiten. Um der Nervosität möglichst wenig Raum zu lassen, kann es hilfreich sein, die Gesprächssituation im Vorfeld zu üben.
4. Anpassungsfähig sein
Die Unterschiede zwischen Unternehmen sind groß und können auch Einfluss auf das Bewerbungsgespräch haben. Das beginnt bei der Wahl der Kleidung, die tendenziell eher zu vornehm als zu locker sein sollte. Auch die Umgangsformen können sich stark unterscheiden. Du solltest hier versuchen, dich anzupassen, um nicht negativ aufzufallen. Eine gute, offene Körperhaltung und klar verständliche Kommunikation schaden in keinem Fall.
5. Fragen beantworten können
Das Bewerbungsgespräch ist ein Kennenlernen. Damit das funktioniert, werden dir die jeweiligen Gesprächspartner Fragen stellen. Während manche davon eher harmlos sind, können einige zum Stolperstein werden. So wird die Frage nach Stärken und Schwächen von den Unternehmen als Anhaltspunkt für die spätere Arbeitsweise gesehen. Deine Antwort will dementsprechend gut überlegt sein, um dir keine Chance zu verbauen.
6. Interesse zeigen
Neben den Fragen der Unternehmensvertreter an dich hast du als Bewerber natürlich auch die Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen. Diese Möglichkeit solltest du unbedingt nutzen, weil du auch hier die Chance auf einen positiven Eindruck hast und zusätzlich herausfinden kannst, ob das Berufsbild und/oder Unternehmen wirklich zu dir passen. Hierzu sollten die Fragen allerdings sinnvoll durchdacht und formuliert sein. Denkbar wären beispielsweise Fragen zu den konkreten Arbeitsabläufen, der Teamgröße oder (positiven) Eigenschaften des Unternehmens. Allgemeine Dinge, die man auch leicht über eine Internetrecherche erfahren kann, solltest du lieber weglassen. Das Gehalt sollte zwar besprochen werden, als erste Nachfrage sollte das Thema jedoch nicht aufgebracht werden.
7. Souverän abschließen
Wer das Gespräch solide gemeistert hat, sollte vermeiden, mit einem unglücklichen Schluss den guten Eindruck zu beschädigen. Denn der letzte Eindruck ist nicht weniger wichtig als der erste, also sollten finale Stolpersteine umgangen werden. So wirkt es eher verzweifelt, zu betonen, wie gerne du den Job doch hättest. Sinnvoll ist hingegen die Frage, bis wann du mit einer Rückmeldung seitens des Unternehmens rechnen kannst. Ebenfalls positiv wirkt es, dich in den Tagen danach per Mail für das Gespräch zu bedanken. Bei längerer Wartezeit kann auch eine Rückfrage nach dem aktuellen Stand der Bewerbung erfolgen, jedoch nicht zu früh und nicht zu oft.
8. Nichts auswendig lernen
Auf viele der klassischen Fragen eines Bewerbungsgesprächs gibt es im Internet unzählige „gute“ Antworten. Doch diese einfach nur auswendig zu lernen und im Gespräch aufzusagen, wird dich kaum weiterbringen: Erfahrene Personaler merken das sofort. Gut ist es, wenn du die Antworten mit Details aus deiner eigenen Biografie verknüpfen kannst (z. B.: „Disziplin und Hartnäckigkeit habe ich durch meinen Sport, den ich schon seit Jahren mehrmals die Woche ausübe, gelernt“)
9. Nicht verzweifeln
Auch bei optimaler Vorbereitung kann es passieren, dass ein Gespräch nicht so läuft wie erhofft und gegebenenfalls eine Absage folgt. Du solltest sich davon nicht entmutigen lassen. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sind die beruflichen Perspektiven in eigentlich allen Branchen gut, eine Absage ist daher kein Weltuntergang. Wer sich nicht entmutigen lässt und sich weiterhin gewissenhaft vorbereitet, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zeitnah einen Ausbildungsplatz finden.