Wie man den ersten Arbeitstag gleich meistert:
Der erste Arbeitstag ist einer der aufregendsten Tage in deiner gesamten Ausbildung. Natürlich gibt es Dinge, die du zu Beginn, aber auch während deiner ganzen Lehrzeit, beachten solltest. Das ist aber kein Grund sich Sorgen zu machen. Wir haben einige Tipps und Tricks, wie du dir deinen Start in die Ausbildung erleichtern kannst:
1. Ausbildungsvertrag und Inhalte:
Ohne einen Ausbildungsvertrag gibt es auch keinen ersten Arbeitstag. Trete weder eine Ausbildung noch in der Zukunft einen anderen Job ohne einen schriftlichen Vertrag an. In diesem werden alle Formalitäten deines Arbeitsverhältnisses festgelegt. An die musst du dich, aber auch dein Arbeitgeber, halten. Darin sind unter anderem Informationen enthalten, die dein Gehalt, deine Arbeitszeiten, deinen Urlaubsanspruch und die Länge deiner Probezeit betreffen. In dem Vertrag werden außerdem einige Inhalte deiner Ausbildung verankert. Informiere dich dennoch auch im Ausbildungsrahmenplan über die Tätigkeiten und Inhalte, die du während deiner Ausbildung erwerben sollst. Außerdem wird dort auch ein zeitlicher Ablauf dargestellt. Du kannst diesem Plan demnach entnehmen, wann du was lernen sollst und wie lange du dafür im Regelfall Zeit hast. Viele Unternehmen und Betriebe haben auch einen eigenen Ausbildungsplan, der speziell auf deinen Ausbildungsplatz ausgerichtet ist.
2. Berichtshefte:
Nachdem du deinen Arbeitsvertrag hast und dich über die Inhalte deiner Ausbildung informiert hast, solltest du dich auch gleich um dein Berichtsheft kümmern. Oftmals gibt es betriebsinterne Regelungen, wie dein Berichtsheft aussehen soll. Frage dazu deinen Ausbilder. In das Berichtsheft trägst du alle Themen und Tätigkeit ein, die du während deiner Ausbildung lernst und machst. Dabei ist wichtig, dass du nichts reinschreibst, was du nicht selbst getan hast, denn es ist dein persönliches Ausbildungsprotokoll. Pflege dein Berichtsheft und vervollständige es regelmäßig. Es ist der Nachweis über alle Inhalte deiner Ausbildung und zeigt auch den Verlauf deiner Lehre. Dein Ausbilder kontrolliert außerdem in regelmäßigen Abständen das Heft, um zu überprüfen, ob du alle Lehrziele erreichst. Außerdem wird das Berichtsheft auch an der Berufsschule durchgesehen, meist bei deiner mündlichen Abschlussprüfung.
3. Was soll ich anziehen?
Die Arbeitskleidung ist abhängig von deinem Ausbildungsberuf. Gerade im Bereich der Arbeitssicherheit spielt die Kleidung eine große Rolle. In handwerklichen Betrieben werden meist Arbeitssicherheitsschuhe getragen. Manchmal gehört auch spezielle Arbeitskleidung dazu. Erkundige dich vor deinem ersten Arbeitstag, was du beachten sollst. Die Unternehmen, die dir deine Arbeitskleidung zu Verfügung stellen, werden dich im Normalfall sowieso nach deiner Kleider- und Schuhgröße fragen. Beginnst du eine Ausbildung in einem Büro oder einer Bank und hast Kontakt mit Kunden, kannst du ebenfalls vor deinem ersten Tag nachfragen, ob es absolute Tabus gibt. In manchen Unternehmen sind zu kurze oder zerrissene Hosen, Oberteile mit dünnen Trägern sowie bauchfrei unangebracht.
4. Pünktlichkeit:
Sei lieber zu früh als zu spät. Teste deinen Arbeitsweg vor deinem ersten Arbeitstag. Egal ob du zu Fuß, mit dem Rad, dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit gelangst, mache einen Testlauf, damit du weißt, wie lange du brauchst. Plane außerdem einen Zeitpuffer ein, damit dir der Verkehr nicht dazwischen kommt. Versuche nicht nur an deinem ersten Tag pünktlich zu sein, sondern auch an jedem anderen. Solltest du einen Termin vor der Arbeit haben, und es besteht die Möglichkeit, dass du dich verspätest, informiere deinen Ausbilder im Voraus darüber. Das erspart dir später Ärger.
5. Sie oder Du?
Ganz klar: SIE! Du lernst viele neue Leute kennen. Warte immer bis dir deine Kollegen und Vorgesetzten das Du anbieten. Damit machst du in keinem Fall etwas falsch und trittst in kein Fettnäpfchen. Sonst kannst du unhöflich oder sogar respektlos wirken.
6. Kontakte knüpfen:
Sei mutig. Du bist neu und das wissen deine Kollegen. Jeder hatte irgendwann seinen ersten Tag und kann demnach nachempfinden, wie es dir geht. Wenn du jemand nicht kennst, stelle dich lieber einmal mehr vor als zu wenig. So wissen deine Kollegen auch immer gleich, ob sie dir gegebenenfalls etwas erklären müssen. Traue dich auch, dich in der Mittagspause in der Kantine zu jemandem dazuzusetzen oder erkundige dich, was deine Kollegen in dieser Zeit machen. Frage dennoch höflich, ob es in Ordnung ist, wenn du dabei bist.
7. Handy auf der Arbeit:
Das Handy solltest du an deinem ersten Ausbildungstag in deiner Tasche lassen. Aus Gründen der Arbeitssicherheit kann es sogar verboten sein, das Handy während der Arbeitszeit überhaupt bei sich zu tragen, geschweige denn, es zu benutzen.
8. Krank, was nun?
Krank zu sein, kann immer vorkommen. Informiere dich bei Kollegen oder deinem Ausbilder, an wen du dich im Fall der Fälle melden musst. Speichere dir dafür auch die Telefonnummern in deinem Handy ab oder schreibe sie dir auf, damit du sie griffbereit hast. Wenn du mal krank bist, kann es sonst mühsam sein, wenn du dich erst noch durchtelefonieren musst. In deinem Arbeitsvertrag steht meistens, ab wie vielen Fehltagen du ein ärztliches Attest benötigst. Ansonsten weiß dein Ausbilder bestimmt Bescheid, oder du kannst es in einer Betriebsvereinbarung nachlesen.
9. Überstunden:
Im Allgemeinen gilt: Keine Überstunden für Auszubildende. Ausnahme gibt jedoch immer wieder. Solltest du wirklich Überstunden gemacht haben, dann halte Rücksprache mit deinem Vorgesetzten, um eine Lösung zu finden. Wenn nicht explizit angeordnet, gilt die in deinem Arbeitsvertrag festgelegte Arbeitszeit.
10. Schlechter Start beim Chef:
Chefs sind in der Regel auch nur Menschen. Wenn dir vor Nervosität ein Missgeschick passiert oder Fehler unterlaufen, wird dich keiner einen Kopf kürzer machen. Entschuldige dich dafür, richte deinen Blick nach vorne und versuche den gleichen Fehler nicht zu wiederholen.
11 Schweigepflicht:
Deine Ausbildung wird eine aufregende Zeit. Vor allem zu Beginn wirst du viel Neues entdecken, viele neue Leute kennenlernen und einiges erleben und mitbekommen. Mit deinem Arbeitsvertrag unterscheibst du in vielen Fällen auch eine Verschwiegenheitserklärung. Wenn du jemandem von deinem aufregenden Start und deiner Ausbildung erzählst, beachte, dass du vor lauter Euphorie nichts erzählst, was du nicht darfst.