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Bartec-CEO will Wachstum und stärkeres US-Engagement

Jan. 23, 2025 | Allgemein

Dr. Martin Schefter ist studierter Elektrotechniker und Vorsitzender der Bartec-Geschäftsführung. © Bartec
Interview: Dr. Martin Schefter spricht über die aktuelle Lage des Unternehmens – und warum er für sein Unternehmen keinen Widerspruch zwischen fossilen und erneuerbaren Energien sieht.

Bad Mergentheim. Bartec hatte in der Vergangenheit mit Turbulenzen zu kämpfen. Geschäftsführer Dr. Martin Schefter steht Rede und Antwort zur Situation des Unternehmens.

Sie erwähnten bei einem Spatenstich 2023 turbulente Zeiten 2019/20, auch von einem hohen Schuldenstand ist zu lesen. Wie steht das Unternehmen mittlerweile da?

Martin Schefter: Bartec hat sicher auch mal weniger gute Zeiten gesehen. Durch ein Verbessern der Zusammenarbeit zwischen allen Unternehmensteilen sowie einer stärkeren Fokussierung im Portfolio auf die Kernkompetenz Sicherheit ist uns hier eine deutliche Wende gelungen.

Wie sieht es bei der Finanzlage aus?

Schefter: Wir sind heute sehr gut aufgestellt und können flexibel agieren. Dies sieht man am Verkauf von Unternehmensteilen, aber auch am Zukauf anderer Unternehmen, wie der jüngste Akquisition von Extronics, womit Bartec auf dem Markt über das weltweit umfassendste Konnektivitätsportfolio für Explosionsschutz-Bereiche verfügt.

Bartec ist mit Deutschland verbunden, in Bad Mergentheim ist der Unternehmenssitz. Wie bewerten Sie die Zukunftsperspektive des Standorts Deutschland?

Schefter: Deutschland ist mit Blick auf die Ausbildung noch immer vorne mit dabei, die Basis ist da. Allerdings müssen eine Reihe von Randbedingungen geklärt werden: Energiepreise, Bürokratie, Unsicherheit und Langatmigkeit bei Entscheidungen. Das wird bei den Wahlen eine große Rolle spielen, da gibt es viel zu tun.

Stichwort Deutschland: In einer Broschüre sprachen Sie von einer „Zentralisierung der Standorte“, gleichzeitig wollen Sie mehr Präsenz in den „strategisch wichtigen Märkten“ Asien und Nordamerika. Deuten sich hier Konsequenzen für Bad Mergentheim an?

Schefter: Wir machen 50 Prozent unseres Umsatzes hier in Europa. Europa ist mit Deutschland ein sehr wichtiger Markt. Aber wenn man das beschleunigte Wirtschaftswachstum in Amerika oder Asien sieht, muss man dort definitiv sichtbar sein.

Kernmärkte sind einerseits Öl und Gas, andererseits Erneuerbare Energien wie beim Neom-Projekt. Wie ist da momentan die Gewichtung und sind Änderungen geplant?

Schefter: Wir wollen in beiden Märkten beteiligt sein, heute kommt ungefähr die Hälfte des Umsatzes von Öl und Gas. Aber der Markt für Erneuerbare Energien wächst und da sind wir auch mit dabei.

Bei einer Ausweitung von fossilen Energien in Amerika wären Sie aber auch dabei?

Schefter: Das ist eine interessante Debatte zwischen unternehmerischer und persönlicher Sicht. Es ist die unternehmerische Aufgabe dieser Firma, Gefahren in jeder Branche zu reduzieren. Insofern habe ich damit keine Bedenken. Aber ganz klar: Der Fokus liegt auf der Weiterentwicklung der alternativen Energien.

Abschließend ein Blick in die Zukunft: Sie hängen mit Bartec ja letztlich an der Industrie, die mal bessere und mal schlechtere Zeiten erlebt. Gleichzeitig ist Sicherheit ein konservatives Geschäftsmodell. Welche Wachstumsziele geben Sie für die Zukunft aus?

Schefter: Wir sind in unterschiedlichen Branchen wie Öl- und Gas, Pharma oder Chemie tätig. Da ist immer eine dabei, der es nicht so gut geht, während es anderen gut geht. Durch einen insgesamt wachsenden Bedarf an Sicherheit können wir aber selbst bei stagnierender Wirtschaftslage auf Wachstum setzen, weil Unternehmen generell mehr in Sicherheitstechnik investieren. Unser jährliches Wachstum sollte in einem hohen einstelligen Prozentbereich liegen.

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