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Erfolgsgeschichte im Mehrweg-Bereich

Nov. 8, 2024 | Allgemein

„Die Mehrwegbranche ist ein neuer Markt und der wĂ€chst gigantisch!“ Das sagt Sven Döding, dessen Bad Mergentheimer Firma inzwischen 1,5 Millionen Mehrweg-Teile bundesweit im Umlauf hat. Das Unternehmen zieht in KĂŒrze in grĂ¶ĂŸere Hallen.

Von Sascha Bickel

Die Erfolgsgeschichte der Mehrwegkonzepte Service GmbH geht weiter. Das Bad Mergentheimer Jungunternehmen ist auf Wachstumskurs und wechselt in wenigen Wochen (Anfang 2025) seinen Standort von den Herrenwiesen hinaus ins Gewerbegebiet „Beim Braunstall“. Dann zieht auch eine der grĂ¶ĂŸten Spezial-SpĂŒlmaschinen in Europa um – sie hat eine Stundenleistung von maximal 25 000 Teilen!

Die Firma – noch ansĂ€ssig auf dem ehemaligen Postareal in den Herrenwiesen – hat sich zu einem Vorreiter in Sachen nachhaltiger Mehrwegprodukte entwickelt. GegrĂŒndet von den GeschĂ€ftsfĂŒhrern Sven Döding und Olga Axt, begann die Geschichte des Unternehmens mit einem einfachen Anliegen: den MĂŒll im eigenen Kino „Movies“ in der Kurstadt zu reduzieren.

Zu viel MĂŒll

„2017 sagte mir meine Frau, dass sie den vielen MĂŒll in unserem Kino nicht mehr haben will – so fing alles an“, lacht „Movies“-Betreiber Sven Döding (48). „Unser Problem war dann aber, dass es fĂŒr die benötigten BechergrĂ¶ĂŸen nicht die passenden Mehrweg-Lösungen gab.“ So nutzten sie anfangs Sammelbecher aus Plastik, die eigentlich nur fĂŒr Promotionszwecke hergestellt worden waren. Abends nach den FilmvorfĂŒhrungen wurden sie alle gesammelt und zunĂ€chst in einer „normalen Gastro-GeschirrspĂŒlmaschine nach und nach gereinigt und danach von uns hundertfach – sonntags – auf Tischen zum Trocknen aufgestellt. Ein mĂŒhsames GeschĂ€ft!“

„Das war sehr zeitaufwendig und ineffizient, also beschlossen wir, unsere eigenen Mehrwegbecher herstellen zu lassen und in eine spezielle SpĂŒlmaschine fĂŒr das Mehrweg-Geschirr zu investieren“, so Döding. Um die großen Investitionen rentabel zu machen, bot man den Mehrweg-Service auch anderen Kinos in der Region an.

Im Juni 2020 wurde das neue Unternehmen „Mehrwegkonzepte Service GmbH“ gegrĂŒndet.

Gerade war man dabei den Kundenstamm auf- und auszubauen, da kam Corona und die Kinos mussten eine lange Zeit zwangsweise schließen. Also schwenkte die kleine Firma um auf den Gastrobereich, der mit To-Go-Essen plötzlich reges Interesse an Mehrweg-Angeboten zeigte, weil Einwegverpackungen schnell rar waren.

Döding erzĂ€hlt: „In Pandemiezeiten gab es ein riesiges Interesse, doch nach Corona hatte die Gastronomie keinen Bock mehr auf To-Go und so war die Nachfrage auch schnell wieder weg.“ So entschied man sich fĂŒr den Umstieg – weg vom kleinteiligen Bereich und hin zum professionellen Dienstleister und SpĂŒlservice fĂŒr andere, mit Reinigung, Lagerung und Transport von Mehrweg-Geschirr.

Die StĂ€rkung der Mehrwegsysteme durch gesetzliche Vorgaben brachte zusĂ€tzlichen Schwung ins GeschĂ€ft und so gelang es, den Umsatz in den Folgejahren deutlich auszubauen und namhafte Kunden wie eine große Kinokette zu gewinnen.

Heute bietet das Unternehmen ein breites Sortiment an Mehrweg-Geschirr fĂŒr Veranstaltungen, Konzerte, Feste und eben Kinos an. Mit einer der grĂ¶ĂŸten SpĂŒlmaschinen Europas und einem Team von 17 Vollzeitmitarbeitern ist die Firma auf klarem Wachstumskurs. Durch Partnerschaften und Kooperationen in ganz Deutschland und Europa ist man zu einem wichtigen Akteur im Bereich nachhaltiger Mehrweg-Lösungen geworden.

Die Vision von Sven Döding und Olga Axt geht ĂŒber die rein ökologische Nachhaltigkeit hinaus. Ihr Ziel ist es, beim Mehrweg-Geschirr eine umfassende Logistik- und Reinigungslösung anzubieten. Mit innovativen Konzepten und einer klaren Ausrichtung auf QualitĂ€t und Kundenservice hat sich das Bad Mergentheimer Jungunternehmen in der Branche lĂ€ngst etabliert.

Die Zukunftsaussichten sind vielversprechend, da der Markt fĂŒr Mehrweg-Geschirr stetig wĂ€chst. „Waren 2023 noch bis zu 200 000 Mehrweg-Teile durch uns im Umlauf, so haben wir jetzt schon 1,5 Millionen“, so Döding: Trinkbecher in vielen GrĂ¶ĂŸen, aber auch Teller, Schalen und SchĂŒsseln, Tassen und Besteck – fĂŒr Veranstaltungen, fĂŒr Konzerte und Feste, StadtlĂ€ufe und andere Sportevents sowie deutschlandweit etliche Kinos.

Fußball-EM und Olympische Spiele

PrĂ€sent war man in diesem Jahr auch bei der Fußball-Europameisterschaft im Sommer in den Fan-Zonen in Berlin, Hamburg, Köln und Stuttgart. Und auch bei den Olympischen Spielen in Frankreich kam ĂŒber einen Partner Mehrweg-Geschirr zum Einsatz, das in Bad Mergentheim gereinigt, aufbereitet und neu ausgeliefert wurde.

Aktuell rĂŒcken wieder die WeihnachtsmĂ€rkte in den Fokus. Bad Mergentheim und Weikersheim werden mit Mehrwegprodukten versorgt, ebenso MĂ€rkte in Konstanz und weitere StĂ€dten.

Kommt ein gechipter Becher zum Einsatz, kann man sogar auslesen, wie oft dieser schon im Kreislauf war. Die Mehrwegschale fĂŒr Pommes zum Beispiel schafft bis zu 500 SpĂŒlgĂ€nge. Die Becher der besseren QualitĂ€t bis zu 1000. „Das ist ökologisch allemal besser als jedes Einweggeschirr aus Fernost“, betont Döding, auch wenn der Lastwagen die Ware natĂŒrlich hin- und herfahre oder der Wasserverbrauch fĂŒr die Reinigung hoch sei und das Wasser „leider nicht wie in der Autowaschstraße“ gefiltert und wiederverwendet werden darf.

Mit dem anstehenden Umzug ins Gewerbegebiet „Braunstall“ am Rande der Kurstadt begibt man sich als PĂ€chter unter das Dach der Spedition RĂŒdinger aus Krautheim. Diese hat hier neue Hallen gebaut. Von 1000 auf bis zu 3600 Quadratmeter wĂ€chst die Mehrwegkonzepte Service GmbH, die ihren großen Strombedarf dank Photovoltaikanlage auch direkt vor Ort mit abdeckt.

„Wir brauchen mehr Platz, wollen aber auch gesund wachsen“, sagt Döding, der nĂ€chstes Jahr acht neue Stellen in der Logistik schaffen möchte.

„Es gibt immer mehr Mehrweg-Geschirr und alle Anbieter mĂŒssen schauen, wie und wo sie es gereinigt bekommen, dann kommen wir hĂ€ufig ins Spiel“, freut sich Sven Döding und verweist auf die Lebensmittelbranche, die SupermĂ€rkte, die immer mehr Produkte in Mehrweg-Verpackungen stecken: Salate, Öle, Kaba und Kaffee, Kosmetik und selbst GummibĂ€rchen. Es kommen nicht nur Plastik-, sondern auch EdelstahlbehĂ€lter und natĂŒrlich GlĂ€ser zum Einsatz.

„All diese GefĂ€ĂŸe mĂŒssen spĂ€ter gereinigt werden. Das ist spannend fĂŒr uns und bietet noch viel Potenzial“, freut sich Döding. Wichtig sei nur, dass es die Endkunden annehmen, um auch in den Regalen eine nachhaltige VerĂ€nderung zu erreichen.

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