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Fachkräfteinitiative „Jobmotor 2028“ für Wertheim vorgestellt

Juli 23, 2024 | Allgemein

Stadt verzeichnet bei Veranstaltung mit führenden Vertretern von Firmen einen Besucherrekord

Wertheim. Mit rund 100 führenden Vertretern der Wertheimer Wirtschaft verzeichnete das diesjährige Unternehmergespräch der Stadt Wertheim nach Angaben der Stadtverwaltung einen Besucherrekord. Die Veranstaltung fand in der „Sun Academy“ der Warema Renkhoff SE am Bettinger „Almosenberg“ statt. Sie war dem drängenden Schwerpunktthema „Fachkräftegewinnung und -bindung“ gewidmet. Dazu stellte die Stadt Wertheim die Initiative „Jobmotor 2028“ vor.

Das Unternehmergespräch moderierte Jürgen Strahlheim, Leiter des Referats Wirtschaftsförderung, Standortmarketing der Stadt Wertheim. Dieb Vorstandsvorsitzende der Warema Renkhoff SE, Angelique Renkhoff-Mücke, skizzierte kurz die Geschichte der Warema am Standort Bettingen. Sie berichtete von den Anfängen mit dem „Sun Forum“, dem Produktions- und Logistikgebäude sowie dem „mutigen Schritt“, das Gebäude der jetzigen „Sun Academy“ zu erwerben. Trotz anfänglicher Unsicherheiten bezüglich des Flächenbedarfs werde nun jeder Quadratmeter sinnvoll genutzt.

Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez sprach über die aktuellen Entwicklungen in Wertheim. Besonders ging er auf die Insolvenz und Schließung der Rotkreuzklinik ein. Aktuell bemühe sich die Verwaltung um den Erwerb des Areals und eine Lösung, um das Gebäude künftig als Gesundheitszentrum nutzen zu können. Der OB ging auch auf den Ausbau der Kitas, den Bau der Sporthalle am Gymnasium und die Fahrbahnsanierung der L 2310 ein. Mit diesen und weiteren Maßnahmen werde der Standort Wertheim kontinuierlich weiterentwickelt.

Elisabeth Giesen, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim, informierte über die internationale Fachkräftegewinnung. Sie zeigte auf, welche Möglichkeiten es gibt, qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland anzustellen und erfolgreich in Unternehmen zu integrieren. Zudem stellte sie die Dienstleistungen der Agentur für Arbeit in dem Zusammenhang vor.

Das Thema von Dr. Stefan Baron, Geschäftsführer der AgenturQ, waren die erfolgskritischen Kompetenzen von Fachkräften der Zukunft. In einer sich rasant verändernden Arbeitswelt sei es unerlässlich, dass Mitarbeiter nicht nur fachlich, sondern auch methodisch und sozial bestens aufgestellt seien. Dazu präsentierte er eine Studie der AgenturQ.

Anschließend stellte die Stadtverwaltung die Fachkräfteinitiative „Jobmotor 2028“ vor, die sie mit dem Unternehmen Bera, dem laut Angaben der Verantwortlichen größten Personaldienstleister der Region Heilbronn-Franken, erarbeitet hat. Das Konzept soll helfen, gezielt ausländische Fachkräfte an den Standort Wertheim zu holen und diese langfristig zu binden.

Ulrike Müller, stellvertretende Leiterin des Referats Wirtschaftsförderung, Standortmarketing, und Bernd Rath, Geschäftsführer und Inhaber der Bera, erläuterten die Initiative. „Jobmotor 2028 – Die Fachkräfteinitiative für Wertheim“ sieht vor, die Akteure am Arbeitsmarkt zusammenzubringen, ihre Stärken zu bündeln und die Fachkräftegewinnung für den Wirtschaftsstandort Wertheim durch eine umfassende und koordinierte Herangehensweise zu optimieren. Dies soll die Standortattraktivität steigern und die Wirtschaftsleistung in Wertheim nachhaltig sichern.

Ulrike Müller erläuterte die weiteren Schritte und erklärte, welche Akteure bereits eingebunden sind. Neben der Stadtverwaltung, Bera und der Agentur für Arbeit sind dies die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer und weitere Dienstleister. In den nächsten Wochen werde man in einer Umfrage ermitteln, welche Fach- und Arbeitskräfte die Wertheimer Unternehmen suchen. Für den 17. Oktober sei das erste Treffen der Jobmotoren, also der Wertheimer Arbeitgeber, geplant, bei dem man die Ergebnisse der Umfrage vorstellen und erste Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung festlegen wolle.

Wichtige Bestandteile der Initiative sind nach den Ausführungen von Ulrike Müller die Förderung der Willkommenskultur und ein ganzheitlicher Onboarding-Prozesses, für den möglicherweise eine spezielle App entwickelt werden soll. Als weitere Elemente nannte sie eine gut organisierte regionale Jobbörse, Sprachkurse für ausländische Arbeitskräfte, Wohnraumprojekte sowie eine virtuelle Wohnraumbörse.

Die Initiatoren haben sich zum Ziel gesetzt, im Frühjahr 2027 die ersten offenen Stellen mit ausländischen Fachkräften zu besetzen. Dieser Zeitpunkt markiere jedoch nicht das Ende der Initiative, hieß es. Bis dahin sollen vielmehr Musterprozesse für die Gewinnung und Integration von ausländischen Fachkräften aufgebaut sein.

Eine kurze Abfrage vermittelte ein erstes Stimmungsbild unter den Teilnehmern. 80 Prozent der Befragten schätzten ihren Fachkräftebedarf in den kommenden vier Jahren als hoch bis sehr hoch ein. Etwa der gleiche Anteil zeigte großes Interesse daran, im Zuge der Fachkräfteinitiative ausländische Fachkräfte für ihr Unternehmen zu gewinnen.

„Das Unternehmergespräch 2024 hat eindrucksvoll gezeigt, dass Wertheim auf einem guten Weg ist, zukunftsweisende Themen aktiv anzugehen und damit seine wirtschaftliche Stärke zu erhalten,“ stellte Wirtschaftsförderer Jürgen Strahlheim fest. stv

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