Im Rahmen eines Festakts wurde ein Blick auf die beeindruckende Entwicklung geworfen. Zusätzlich wurde die neue Produktions- und Lagerhalle, ein Millioneninvestment, eingeweiht.
„30 Jahre Airfolg“ – unter diesem Motto feierte die Systemair GmbH mit einem Festakt ihr Jubiläum am vergangenen Freitag im Boxberger Ortsteil Windischbuch. Im Rahmen dieser Feierlichkeit weihte das Unternehmen seine neue Lager- und Produktionshalle etwa ein Jahr nach deren Spatenstich ein. Durch die Investition von 4,2 Millionen Euro werden nun auf zusätzlichen 4200 Quadratmetern Lüftungs- und Klimatechniken produziert, die weltweit vermarktet werden.
Verena Huth, Leiterin der internen Kommunikation, führte nach einem einleitenden Videoclip als Moderatorin durch den Nachmittag und begrüßte als ersten Redner Geschäftsführer Kurt Maurer auf der Bühne. Das Gründungsmitglied ließ die Anfänge des Unternehmens Revue passieren. So wurde die Lüftungstechnik Ingelfingen GmbH mit damals drei Mitarbeitern vor 30 Jahren im Kochertal gegründet. Doch dauerte es nicht lange, bis das Unternehmen aus den engen Wänden seiner Drei-Zimmer-Wohnung hinauswuchs, sodass zwei Jahre später der Umzug nach Windischbuch erfolgte – unbekanntes Terrain für die Hohenloher, scherzte Maurer.
1998 wurde das Unternehmen schließlich vom schwedischen Systemair-Konzern übernommen, welcher heuer sein 50-jähriges Jubiläum feiert, womit es neben dem Windischbücher Jubiläum und der Einweihung – ganz nach dem Motto „Aller guten Dinge sind drei“ – einen dritten Grund zum Feiern gibt.
Nachdem der Hersteller innerhalb der letzten Jahrzehnte seine Firmengebäude sechs Mal vergrößerte, produziere er mittlerweile auf einer Fläche von nun 27 000 Quadratmetern und erzielte damit im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von 137,7 Millionen Euro. Im Übrigen habe man schon früh Wert auf regionale Partner gelegt wie Ziehl-Abegg und EBM-Papst, erklärte der Geschäftsführer. Besonders schätzte er auch die rund 500 Angestellten: „Engagierte und motivierte Mitarbeiter sind und waren unser Erfolgsgarant.“
Beeindruckt und stolz
Beeindruckt und stolz zeigte sich auch der CEO des schwedischen Konzerns Roland Kasper. Schließlich habe der Standort auf dem Seehof einen ähnlichen Zuwachstrend vorzuweisen wie der Konzern weltweit. Deutschland sei neben anderen Ländern ein Kompetenzzentrum des Wissens und somit auf künftige Herausforderungen vorbereitet. Zudem, betonte Kasper, stünden die besten Zeiten des Unternehmens noch bevor. Schließlich produzierten und vertrieben sie Lüftungs- und Klimatechniken, die in Zeiten des Klimawandels unerlässlich seien. Der Abgeordnete des Landtags Baden-Württembergs und Landtagsvizepräsident Dr. Wolfgang Reinhart erinnerte, dass sich aus Krisen auch Chancen entwickeln könnten. Auch wenn damals die Daimler-Benz-Teststrecke verhindert worden sei, sei in Windischbuch etwas Neues gewachsen. „In Zeiten von Krisen, Kriegen, Stagnation und auch Regression sind wir dankbar, dass wir dank solchen Unternehmen wie Systemair weiterhin bestehen können“, lobte Reinhart den Wirtschaftsstandort und die Treue zur Region.
Erfinder- und Unternehmergeist
Bundestagsabgeordnete Nina Warken schätzte den Erfinder- und Unternehmensgeist: „Das ist der Spirit, den wir gerade brauchen.“ Systemair präsentiere sich als moderner Arbeitgeber und schaffe beispielsweise mit Gleitzeit- und Überstundenmodellen eine angenehme Arbeitsatmosphäre für die Angestellten. Zudem, unterstrich Warken, lägen die aktuellen wirtschaftlichen Krisen nicht an den Unternehmen, die sich weiterentwickelten, sondern an den Rahmenbedingungen, ob Fachkräftemangel oder infrastrukturelle Schwierigkeiten.
„Die Entwicklung eines kleinen Betriebs zu einem weltweit führenden Unternehmen sowie die langjährige Firmengeschichte sind äußerst beeindruckend“, äußerte sich Landrat Christoph Schauder. Während andere Unternehmen auf Kurzarbeit zurückgreifen müssten, suche der wachstumsstarke Globalplayer nach Fachkräften – wobei der demographische Wandel eine Herausforderung für die nächsten Jahrzehnte darstelle. Umso wichtiger sei es, dass sich Unternehmen und auch Raumschaft gut präsentierten.
Glücksfall für die Region
Boxbergs Bürgermeisterin Heidrun Beck bezeichnete Systemair als Glücksfall für die Region. So bringe das Unternehmen – im wahrsten Sinne des Wortes – frischen Wind. Die neue Halle sei ein Zeugnis dafür, „dass hier der Wind der Zukunft weht. Ein Wind der Innovation, des Wachstums und der Weiterentwicklung.“
Klaus Geißdörfer, CEO der EBM-Papst-Gruppe, gratulierte ebenfalls zum Jubiläum und freute sich über so viele Jahrzehnte erfolgreicher Partnerschaft und überreichte als Zeichen der Verbundenheit eine vergoldete Version eines gemeinsam entwickelten Ventilators. Eine ähnliche Idee hatte auch der Vice President von Ziehl-Abegg Marco Rüttgers, der symbolisch einen Nachbau des ersten Produkts überreichte, das Ziehl-Abegg nach Windischbuch geliefert hatte.
Rüttgers dankte für die bisherige Zusammenarbeit und betonte: „Wir sind überzeugt, dass wir zusammen in Partnerschaft erfolgreich sein werden.“ Pfarrer Philipp Tecklenburg von der evangelischen Kirchengemeinde thematisierte das Warten in einer immer schneller funktionierenden Gesellschaft, wobei Systemair in seiner Firmengeschichte Geduld und Ausdauer bewiesen habe. Nachdem er das neue Firmengebäude sowie dessen Mitarbeiter gesegnet hatte, erfolgte zuletzt die symbolische Eröffnung der Lager- und Produktionshalle durch die versammelten Ehrengäste.